Es ist eine weit verbreitete Sorge:

»Mit einer Vorerkrankung ist der Wechsel in die private Krankenversicherung unmöglich.«

Doch was ist da eigentlich dran?
Ist es wirklich unmöglich, eine private Krankenversicherung trotz Vorerkrankung abzuschließen?
Und heißt das, alle mit einer Vorerkrankung können die private Krankenversicherung abhaken?

Ich versichere dir, dass das nicht der Fall sein muss.
Denn auch mit einer Vorerkrankung ist es in vielen Fällen möglich, sich privat zu versichern!

Woher kommt diese Angst?

In der privaten Krankenversicherung spielt der Gesundheitszustand eine wichtige Rolle.
Denn er ist neben Alter und Beruf einer der Faktoren, die in die Beitragsberechnung einfließen.

Das ist übrigens einer der wichtigsten Unterschiede zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung. Anders als in der gesetzlichen spielt nämlich bei der Beitragshöhe das Einkommen keine Rolle.

Von daher muss jeder, der sich privat versichern möchte, Gesundheitsfragen beantworten.
Denn nur so können das Gesundheitsrisiko eingeschätzt und die Beiträge dementsprechend kalkuliert werden.

Dabei hat der Versicherer auch die Möglichkeit, Anträge abzulehnen. Viele vermuten deswegen, dass eine Vorerkrankung automatisch zur Ablehnung führt.

Ganz so ist das allerdings (zum Glück) nicht. Denn immerhin ist es auch dem Versicherer daran gelegen, Kunden für sich zu gewinnen.

Wichtig ist dabei, dass nicht jeder Versicherer mit Vorerkrankungen gleich umgeht.
Von daher sollte man immer verschiedene Anbieter vergleichen.
Denn es ist in vielen Fällen möglich, sich privat zu versichern, auch wenn man bereits eine Vorerkrankung hat.

1. Ist meine Vorerkrankung für die private Krankenversicherung relevant?

Das kommt ganz darauf an, um welche Vorerkrankung es geht.
Der alljährliche Schnupfen? Nein – dieser spielt keine Rolle. Stattdessen geht es um schwerwiegende und chronische Krankheiten. Besonders zählen dazu zum Beispiel unter anderem:

  • Asthma
  • Herzprobleme
  • Multiple Sklerose
  • Krebs
  • psychische Erkrankungen

Wenn du dir aber vor drei Jahren das Bein gebrochen hast, dann ist das dem Versicherer meist egal. Zumindest, sofern die Verletzung verheilt ist und es keine langfristigen Folgeschäden gibt.

Um einen Antrag für die private Krankenversicherung zu stellen, musst du daher Gesundheitsfragen beantworten. Mit ihnen werden dein aktueller Gesundheitszustand sowie vergangene Behandlungen und Erkrankungen detailliert abgefragt.

Wichtig ist: Es ist nicht möglich, ohne eine Gesundheitsprüfung eine private Vollversicherung abzuschließen.

Die Gesundheitsfragen und relevante Zeiträume variieren allerdings von Versicherer zu Versicherer. Dies kann von Vorteil sein, wenn für dich ein Wechsel in die private Krankenversicherung trotz Vorerkrankung infrage kommt.

Eine Frau füllt einen Antrag für die private Krankenversicherung aus.

2. Wie wirkt sich eine Vorerkrankungen auf den Tarif der privaten Krankenversicherung aus?

Sobald alle Fragen der Gesundheitsprüfung beantwortet sind, kann der Versicherer auf unterschiedliche Weisen reagieren. Er kann:

  • Leistungen aus dem Tarif ausschließen,
  • einen Risikozuschlag verlangen
  • oder den Antrag ablehnen.

Was davon eintritt, hängt sowohl von der Art und Schwere der Vorerkrankung als auch vom Versicherer ab.

Am häufigsten berechnen Versicherer einen sogenannten Risikozuschlag.
Damit wollen sie dir allerdings nichts Böses. Stattdessen geht es darum, die zukünftigen statistisch durchschnittlichen Mehrkosten besser einschätzen und auffangen zu können. Nur so können die Beiträge stabil gehalten werden. Und das ist auch in deinem Sinne.

Der Risikozuschlag ist allerdings in der Regel nicht so dramatisch, wie er sich anhört.

Ein Angestellter zahlt zum Beispiel bei einem Risikozuschlag in Höhe von 100 € selbst nur rund 30 € oder 40 € netto. Denn durch den Arbeitgeberanteil (auf den ich übrigens in diesem Beitrag genauer eingehe) sinkt der Eigenanteil auf 50 %. Ein Teil kann sogar noch von der Steuer abgesetzt werden, sodass der Zuschlag oft nicht hoch ausfällt.

Meist kannst du zudem nach zwei Jahren eine erneute Gesundheitsprüfung beantragen. Wenn die Krankheit dann auskuriert ist, können die Risikozuschläge damit reduziert oder auch ganz gestrichen werden.

Von daher gilt: Man muss keine Angst vor den Risikozuschlägen in der privaten Krankenversicherung haben.

Tipp:
Nicht alle Versicherer sind gleich.
Was der eine als Ablehnungsgrund sieht, schätzt der andere eventuell ganz anders ein. Auch die Höhen der Risikozuschläge unterscheiden sich.
Von daher solltest du unbedingt vergleichen, um den besten Anbieter für deine individuelle Situation zu finden.

3. Kann ich der privaten Krankenversicherung Vorerkrankungen verschweigen?

Davon ist definitiv abzuraten.
Wer beim Antrag Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet oder gar falsche Informationen gibt, kann später Probleme bekommen.

Es lohnt sich nicht, der privaten Krankenversicherung Vorerkrankungen zu verschweigen.

Wer das tut, riskiert im schlimmsten Fall, den Versicherungsvertrag fristlos gekündigt zu bekommen. Sogar Rückforderungen der erbrachten Leistungen können dann anfallen.

Von daher solltest du die Gesundheitsfragen für die private Krankenversicherung trotz Vorerkrankung immer ehrlich und transparent beantworten.
Auch wenn der Versicherer die Angaben nicht zwingend verifiziert, fliegen Falschangaben spätestens beim Leistungsfall auf.

Übrigens kannst du beim Versicherer noch bevor du einen Antrag ausfüllst eine Risikoanfrage stellen. Mit dieser bekommst du eine Risikoeinschätzung, um schon im Vorhinein herauszufinden, zu welchen Konditionen du beim Versicherer aufgenommen werden würdest. 

Tipp:
Oft hat man Daten, Behandlungen und Arztbesuche nicht alle im Kopf.
Damit du keine Angaben vergisst oder (aus Versehen) etwas Falsches angibst, solltest du deine Patientenakte zur Ansicht beantragen. Auch die Abrechnung der gesetzlichen Krankenversicherung kann hilfreich sein.

Weitere Möglichkeiten zur Aufnahme in der privaten Krankenversicherung trotz Vorerkrankung

Eine private Krankenversicherung trotz Vorerkrankung abzuschließen, ist in vielen Fällen möglich.
Die Sorge, dass man automatisch abgelehnt wird, ist damit nicht nötig. Das zeigen auch diverse Möglichkeiten, mit denen du dich mit Vorerkrankung sogar recht einfach privat versichern kannst.

Der Basistarif der privaten Krankenversicherung

Seit 2009 sind die privaten Krankenversicherungen dazu verpflichtet, einen Sozialtarif anzubieten: den sogenannten Basistarif. Dieser gleicht von den Leistungen her in etwa der gesetzlichen Krankenkasse.

Der Wechsel in den Basistarif der privaten Krankenversicherung ist unter bestimmten Voraussetzungen auch bei Vorerkrankungen möglich. Der Versicherer darf dann nämlich Anträge nicht aus Risikogründen ablehnen.

Freiwillige Öffnung der privaten Krankenversicherung trotz Vorerkrankung für Beamte

Beamte und Beamtenanwärter haben die Möglichkeit, auch mit einer Vorerkrankung in die private Krankenversicherung zu wechseln.
Dies sogar, wenn der Antrag ansonsten abgelehnt worden wäre!
Durch die sogenannte „freiwillige Öffnung“ ermöglichen dies verschiedene Versicherer. Damit lehnen die Anbieter verbeamtete Antragsteller nicht mehr aufgrund von erhöhtem Risiko ab.

Beamte können damit unter gewissen Voraussetzungen bei allen Versicherern, die an dieser „freiwilligen Öffnung“ teilnehmen, unabhängig von Vorerkrankungen unterkommen.

Mit der passenden privaten Krankenversicherung trotz Vorerkrankung optimal abgesichert

Wenn du an dieser Stelle überfragt bist, wie du nun den für dich besten Anbieter finden sollst, dann bist du nicht allein. Der Versicherungsmarkt ist groß, die Tarife vielfältig und die Anbieter sehr unterschiedlich.

Besonders, wenn eine Vorerkrankung besteht, ist es sehr ratsam, Versicherer zu vergleichen.
Nur so findest du genau den Tarif, mit dem du in deiner individuellen Situation bestmöglich abgesichert bist.

Gern helfe ich dir dabei, den Tarif zu finden, der zu dir passt. Mit meiner über 30-jährigen Erfahrung habe ich den Überblick – damit du ihn nicht haben musst.

Ich zeige dir gern, wie du dich bestmöglich absichern kannst, ohne Sorge vor zu hohen Risikozuschlägen haben zu müssen.
Außerdem kann ich dir helfen, die Gesundheitsfragen so zu beantworten, damit alles korrekt ist und du auch später keine Probleme bekommst.

Schreibe mir einfach eine Nachricht. Gemeinsam finden wir die optimale Lösung für dich!